Freitag, 12. Oktober 2018

Krawall

Ich bin eigentlich ein entspannter und friedliebender Mensch. (Es fällt mir allerdings auch nicht schwer meine Meinung zu vertreten und zu diskutieren.) Ich bin ganz klar der Meinung, dass Reden mehr bringt als Schreien und dass ein offenes Gespräch frühzeitig viel klären kann, ohne dass es in Streit ausarten muss. Des weiteren führt Freundlichkeit öfter zum Ziel, als Aggressivität. Damit fahre ich seit vielen Jahren gut.
Mein Mann und ich führen eine harmonische Ehe ohne viel Gezank. Ich schiebe es auch darauf, dass wir beide wissen, was uns im Leben wichtig ist und dass manche "Probleme" im Großen und Ganzen betrachtet, doch eher klein und nichtig sind.

Ich bin also ein glücklicher und zufriedener Mensch. Vor allem seit meiner Transplantation, seit der es mir so gut geht wie nie zuvor und seit der ich so viel erleben und machen darf.

Doch gibt es da scheinbar eine Seite in mir, die das anders sieht. Ich meine jetzt nicht meine veränderte Emotionalität seit der Transplantation und der Einnahme von Immunssuppressiva (viele Transplantierte haben dadurch Probleme und sind u.a. gereizter und gehen sehr schnell in die Luft). Nein, es ist quasi mein Unterbewusstsein, dass wohl eine "andere Insa" ausleben muss: in meinen Träumen.
Ab und an kommt es vor, dass ich im Traum komplett ausflippe. Aber so richtig. Ich schreie mein Gegenüber in Grund und Boden. Holla die Waldfee! So kenne ich mich gar nicht.
Meistens sind es gar keine großartigen Sachen, die mich im Traum in den Wahnsinn treiben. Und fast immer trifft es jemanden aus meiner Familie: meine Mutter (ich habe im echten Leben ein wirklich gutes Verhältnis zu ihr) oder meinen Mann (dito).
Vor kurzem war mein Schwager an der Reihe (auch mit ihm verstehe ich mich gut). Im Traum wollte er mit der kompletten Familie für einen Tagesausflug nach Irland fliegen - was ich für abolut bescheuert hielt. Der Streit zwischen uns gipfelte darin, dass ich ihn am Ende anschrie: "Und was ist mit der CO2-Bilanz???!!!!???!"
Hallo? Sonst noch was? (Ok. Wenns drauf ankommt - Argumente jeglicher Art hätte ich also zur Hand...)

Wenn ich dann morgens aufwache bin ich fix und fertig und habe ein echt schlechtes Gewissen, meine Leute so angeschrien zu haben.
Keine Ahnung, was das soll und was mein Unterbewusstsein mir damit sagen will. Natürlich habe ich das Thema mal gegoogelt. Aber so richtig hilft mir das nicht weiter oder passen die Antworten nicht zu mir.
Vielleicht will mein Geist einfach mal eine andere Seite ausleben? (Sowas Yin- und Yang-mäßiges?) Na dann, lieber im Traum als im realen Leben...

Gute Nacht,
Insa


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