Freitag, 8. Dezember 2017

Aufklärung in der Toilettenwarteschlange

Nach einer Veranstaltung stand ich in einer endlosen Toiletten-Warteschlange - natürlich mit Mundschutz. Irgendwann fragte ein Kind hinter mir, warum ich das im Gesicht habe. Der Mutter war das erst etwas peinlich, aber ich persönlich finde das nicht schlimm - woher soll das Kind so etwas kennen?
Foto: hrohmann, www.pixabay.com

Das Mädchen war um die sieben Jahe alt und ich erklärte, dass ich mal sehr, sehr krank war, eine neue Lunge brauchte und jetzt keinen Husten oder Schnupfen kriegen darf. Nun mischte sich eine andere Dame ein. Sie sei sehr glücklich das Kinder so offen sind, sie hätte auch gern gewusst was los ist, hätte aber nie gefragt. Also gab es von mir noch die "Erwachsenenerklärung" mit Mukoviszidose. Daraufhin sprang die nächste Frau ins Gespräch ein und äußerte, dass sie sich das mit der Muko-wie-immer-man-das-ausspricht schon gedacht hatte. Es folgten noch ein paar Detailfragen darüber, wie es mir vorher ging, was jetzt anders ist und so weiter.
Das Fazit war, dass alle erstaunt waren "was heute so möglich ist" und dass sie über das Thema Organspende nie weiter nachgedacht hatten. Aber "wenn man dann jemanden damit kennt" oder "wenn man mal so direkt erlebt wie das jemandem hilft" ist das plötzlich alles viel näher und realer.

Irgendwie war das Ganze ja ein bisschen skuril. Doch wer weiß, vielleicht hat ja die ein oder andere aus der Warteschlange inzwischen einen Organspendeausweis, dann hat sich das Warten mal wirklich gelohnt :-)

Alles Liebe,
Miriam

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