Freitag, 6. November 2015

Urlaub an der Ostsee 2015

Im September waren mein Mann und ich für eine Woche an der Ostsee, genauer gesagt in Grömitz.
Bislang kannten wir die Ostseeküste nur in Meck-Pomm, diesmal war also Schleswig-Holstein dran. Ganz ehrlich: Grömitz an sich ist jetzt nicht so superschön, dass man unbedingt wieder hin muß.... aber der Strand und die Promenade waren 1A!

Bei unseren Spaziergängen sah ich mindestens zwei oder drei Leute, die mit Sauerstoff unterwegs waren. Da kamen bei mir natürlich gleich die Erinnerungen aus der Zeit vor der Transplantation hoch. Ich mußte mich sehr zusammenreißen um nicht auf sie zuzustürzen und ihnen meine Lebensgeschichte zu erzählen. So schön die eigenen Geschichte ja ist, man will sich wildfremden Menschen ja auch nicht aufdrängen...
Ich fürchte allerdings, dass mein direkter Blick nach deren Sauerstoffbrille und dem Sauerstoffsystem dann unfreundlich und unhöflich gewirkt haben muß... Das ist mir allerdings auch erst hinterher aufgefallen...

Überraschend war dann ein Problem vor Ort, mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte.
Wenn man transplantiert ist, muß man die Immunsuppressiva (das sind die Tabletten, die das Immunsystem unterdrücken, damit der Körper die Spenderlunge nicht abstößt) zu festen Zeiten nehmen - das sind bei den meisten 8:00 und 20:00 Uhr. Eine Stunde vor und eine Stunde danach darf man nichts Essen, da eine Essensaufnahme die Wirkung der Tabletten verändern würde. Dementsprechend essen wir meistens erst abends um neun.
Dummerweise hatten aber die Köche in den vielen Restaurants in Grömitz einen frühen Feierabend. Diverse Küchen schlossen schon um 20:30 Uhr oder 21:00 Uhr. Das hat die Auswahl an Restaurants für uns deutlich beschränkt und wir kamen mit unseren Bestellungen immer auf den letzten Drücker. Die Kellner in unserem Lieblingsrestaurant nahmen es freundlicherweise sportlich (nach dem zweiten Tag kannten sie uns schon und hatten sich auch gemerkt, dass ich keinen Salat oder irgendeine Tellerdekoration bekommen darf - Originalton:"... ohne Schischi!").
Auch waren wir oft die letzten Gäste im Restaurant, was ja schnell einen ungemütlichen Eindruck machen kann - aber Hautpsache es gab was Leckeres zu essen.

Ich hoffe Ihr hattet auch ein paar schöne Urlaubstage,
Insa


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