Am 24. August fand der fünfte Schutzengellauf in Lamspringe statt. Alle zwei Jahre laufen dort Kinder und Jugendliche für unser Haus Schutzengel in Hannover (haus-schutzengel-miriam). Über den Lauf habe ich ja 2014 schon mal berichtet (schutzengellauf-in-lamspringe) und kann das eigentlich alles nur wiederholen: Super schöne Laufstrecke, tolle Kinder und Jugendliche, engagierte Helfer und klasse Wetter.
In dieser Woche stand nun die erlaufene Summe fest und es gab die Preisverleihung in der Grundschule Lamspringe. Das ist nämlich auch das besondere dort, dass der Lamspringer Förderverein unglaublich tolle Preise für die Läufer organisiert (so wie Insa das in Hannover ja auch macht), die dann in einer Tombola nach Alter gestaffelt verlost werden. So gab es zum Beispiel die Möglichkeit, bei einem Länderspiel in Hamburg mit der Tschechischen Nationalmannschaft einzulaufen. Ein Junge hat so geweint vor Freude, dass die Lehrerin auch noch anfing und ich mich echt mega beherrschen musste, um nicht ebenfalls zu weinen. Ja, ich habe mal nicht mitgeheult, wer hätte das gedacht ;-) . Für zwei Mädels gab es doch tatsächlich zwei Statistenrollen bei "In aller Freundschaft - die jungen Ärzte". Mal sehen ob sie uns in ein paar Wochen berichten, wie es am Set einer Arztserie so ist. Kurz um, es hat wieder viel Spaß gemacht dabei zu sein und die Freude der Kinder und Jugendlichen mitzuerleben.
Und was fehlt noch?...Genau, das wichtigste, der Spendenbetrag: 9500 Euro sind zusammengekommen!!!! Damit hat Lamspringe mit ihrem Jubiläumslauf insgesamt schon mehr als 62.000 Euro erlaufen. Vielen Dank!!!
Was ich aber auch richtig richtig gut finde: Die Schule bereitet die Kinder ganz toll auf den Lauf vor. Mukoviszidose ist Thema im Unterricht, die Kinder gucken einen Film und wissen ganz genau, warum sie um den Teich rennen sollen. In diesem Jahr gab es nach der Preisverleihung jeweils eine Unterrichtsstunde mit den dritten und den vierten Klassen, wo sie mir noch ganz viele Fragen stellen konnten. Das war wirklich spannend und hat unglaublich viel Freude gemacht! Die Kids waren sooo süß und neugierig und einfach klasse. Ich glaube wir hätten mit allen Klassen drei Stunden machen können und sie hätten noch weiter gefragt. Tat mir richtig leid, dass ich nicht allen antworten konnte. Nebenbei gab es noch ein bisschen Matheunterricht bei den Fragen wie oft ich in meinem Leben schon im Krankenhaus war (wohl um die 120 mal) und wie viele Tabletten ich im Jahr nehme (da war ein Ruf 180.000 ... sind aber nur 21.000 *lach*). Wie es sich anfühlt mit Muko zu leben, fand ich echt schwierig, da ich es ja gar nicht anders kenne. Andere Fragen, z.B. ob ich etwas nicht essen darf, vermischen sich natürlich jetzt mit dem "Nach-Tx- Zustand". Und wie immer ist es irre auf was Kinder so kommen und über was sie nachdenken. In der vierten Klasse war dann auch schon die Frage wichtig, ob ich denn "Party machen" könnte. Ansonsten natürlich Schwimmen gehen, Sport machen, warum ein Rollstuhl wenn meine Beine doch nicht krank sind, Freunde haben, Kinder kriegen und Haustiere. Und wenn Vögel als Haustiere verboten sind, was ich denn dann draußen im Garten mache :-)
Aber es gab auch richtig schwierige Fragen, vor allem da ich die Kinder ja nicht kannte und nicht genau einschätzen konnte. In der dritten Klasse wollten sie z. B. wissen, wie sie die neue Lunge reingemacht haben. Das ging noch und ich hab ihnen ein bisschen die Ansätze der Narben gezeigt. In der Vierten ging es dann aber zur Sache, wo denn so eine neue Lunge herkommt und daraufhin als Ergänzung ob man da jeden Toten nehmen kann. Uff, ich gebe zu, da hab ich ein bisschen länger überlegt wie ich das gut erkläre. Da hätte ich abends in einigen Familien gern mal Mäuschen gespielt, was die Kinder dort so erzählt haben.
Ach ja, ein Junge fragte, was denn passiert wäre, wenn die Herz-Lungen-Maschine kaputt gegangen wäre. Ich: Dann wäre ich ich gestorben. Kind eins: Dann wärst Du jetzt nicht hier. Kind zwei: Das wäre aber schade. Wie süß, da geht einem doch das Herz auf :-) Und einige Kinder erzählten mir dann auch von ihren Krankenhaus Erfahrungen oder das sie eben auch inhalieren müssen / mussten.
Insgesamt eine wirklich bereichernde Erfahrung! Ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Liebe Grüße
Miriam
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