Im Blogartikel "Routine?!" schrieb ich schon einmal über meinen Mukoviszidose-Tagesablauf vor der Lungentransplantation.
Gerade in den letzten fünf Jahren vor der Transplantation war mein Tag reich gefüllt mit Therapie:
- 5x täglich inhalieren, dazu dann immer das Saubermachen der Inhalette - das kostete gut Zeit
- täglich 2 Stunden Atemtherapie (Autogene Drainage)
- dazu Pausen und Erholungsphasen, damit man über den Tag kommt...
- 5x in der Woche Ergometertraining, danach Krafttraining
- 2x in der Woche Physiotherapie
- dann noch diverse Arztbesuche...
Natürlich ist es schön, Zeit für neue Dinge zu haben. Das Gefühl sich wieder mehr fordern zu können und sich nicht immer schonen zu müssen - das hatte ich lange nicht. Und ich genieße es sehr, jetzt nicht mehr so durchgetaktet und in gewisser Weise fremdbestimmt zu sein. Dieses gilt auch noch für eine andere Situation:
Ich nenne es mal mein "Wegmanagement". Vor der Transplantation waren schon kurze Wege - nur ein paar Schritte z.B. vom Wohnzimmer in die Küche, oft sehr sehr anstrengend. Bevor ich losging, stellte ich mir die Frage, was ich alles auf dem Weg erledigen oder mitnehmen kann. Denn: zwei Mal gehen war komplett indiskutabel und große Energieverschwenung. Also habe ich vor dem Losgehen sozusagen eine Liste im Kopf angelegt und dann auf dem Weg hin und zurück alles abgearbeitet.
Es hat tatsächlich einige Wochen gedauert, bis ich nach der Transplantation diese Eigenart ablegen konnte. Es war irgendwie so drin...
Auch jetzt noch ist es toll, durch die Wohnung gehen zu können, so oft wie ich es will - und nicht wie der Körper bzw. die Lunge es zulässt.
Meine alte Lunge hat mir lange Zeit vorgegeben wie ich lebe, was ich kann oder nicht mehr kann. Es ist schön, jetzt wieder mehr Mitbestimmung im Leben und mehr Freiheiten zu haben. :-)
Insa
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