Freitag, 10. August 2018

High five - 5 Jahre Lungentransplantiert

Meine Güte wie die Zeit vergeht. Nun ist meine Lungentransplantation schon fünf Jahre her. Für mich ist dieser Tag immer noch ein zweiter Geburtstag. Ich hätte eigentlich gedacht, den fünften Jahrestag feier ich mal wieder richtig. "Fünf" ist so ein typischer Jubiläums / Feierjahrgang, wie dann erst wieder "zehn". Aber nun liefen die letzen Monate hier leider nicht so rund und da kam der Lungengeburtstag quasi überraschend und ohne Partyplanung. Dadurch, dass nicht nur ich hier ziemlich durchhänge, sondern auch immer noch meine Mutter schwer zu kämpfen hat, ergab sich das einfach nicht. Ich muss auch ausnahmsweise mal sagen, dass ich zwischendurch Tage hatte, wo ich gedacht habe "toll...was gibt es da überhaupt zu feiern". Wir kriegen meine Schmerzattacken, Gichtschübe, Schwindel und Co zur Zeit (noch) nicht in den Griff und ich bin ganz schön erschöpft - körperlich und auch mental.



Was ist also das Fazit nach fünf Jahren?  Dramen und Probleme hatte ich in den fünf Jahren nun freilich genug. Gibt es etwas zu feiern?

JA! Auch wenn das JA manchmal vielleicht nicht ganz so laut ist, so sind es trotz allem fünf Jahre die ich ohne die neue Lunge nicht gehabt hätte. Mir wäre zwar einiges erspart geblieben, aber ich hätte auch eine ganze Menge schöne Dinge nicht mehr erlebt. Wenn ich da zum Beispiel an den Urlaub am Bodensee denke zu meinem ersten Lungenjahrestag, wie euphorisch ich den Leuchtturm in Lindau erobert habe oder mich mit meiner Großtante den "Berg" auf der Insel Mainau mit Erfolg hochgeschleppt habe, Disneyland mal ohne Sauerstoff entdecken, die kurzen Wochenendreisen mit meiner Schwester oder Insa, mein erster Flug in diesem Jahr und die beiden tollen Schiffsreisen. Bei der Konfirmation meines Patenkindes dabei zu sein. Ich hätte einige Kinder meiner Freunde gar nicht mehr kennengelernt. Demnächst heiratet meine beste Freundin, nicht auszudenken, wenn ich das verpasst hätte. Da gab es Konzerte, Ballettaufführungen, schöne Begegnungen, kleine und große Begebenheiten die sich eingeprägt haben. Das alles steht auf der Haben Seite. Dafür bin ich dankbar.

Und ich bin dankbar dafür, dass mein Spender und seine Familie sich für eine Organspende entschieden haben. Ohne sie wäre mein zweiter Geburtstag so gar nicht möglich gewesen. Mein Feiertag ist für die Spenderfamilie wahrscheinlich ein trauriger Tag der Erinnerung. In Gedanken bin ich bei ihnen und hoffe es geht ihnen einigermaßen gut.

Keep on fighting

Miriam

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