Freitag, 26. April 2019

Neulich beim CT

Vor kurzem war ich in einer radiologischen Praxis, weil ich ein CT (Computertomographie) meiner Lunge brauchte. Es war eine sehr große Praxis und ich hatte mich schon auf viel Betrieb eingestellt - aber eine so lange Warteschlange an der Anmeldung habe ich bisher noch nie gesehen (und ich habe schon viele verschiedene Praxen in meinem Leben besuchen dürfen). Die Schlange ging fast bis raus vor die Tür, obwohl an der Anmeldung drei Arzthelferinnen saßen, um die ankommenden Patienten abzuarbeiten und weiterzuleiten.
Gerade als ich mich auf eine längere Wartezeit (es wären bestimmt 20 Minuten geworden) eingestellt hatte, sah mich eine der Arzthelferinnen. Mit den Worten: "Kann die Dame mit dem Mundschutz in der Schlage mal bitte zu mir kommen." war ich schon dran. Manchmal ist so ein Mundschutz doch von Vorteil! :-)

Nach dem CT

Beim CT handelt es sich um eine Art großen Reifen, durch dem man/frau geschoben wird. Dabei werden Schnittbilder erzeugt, die im Gegensatz zum Röntgen eine überlagerungsfreie Darstellung der Körperstrukturen erlauben.
Ein weiterer Unterschied zum Röntgen ist, dass die Patienten bei der Untersuchung die Unterwäsche anbehalten dürfen und (z.B. bei der Lunge) nicht den Oberkörper komplett frei machen müssen.
Als die Aufnahmen vorbei waren und eine der Helferinnen wieder zu mir in den Raum kam, sagte sie folgendes: "Wir sind jetzt mit dem CT fertig, aber nun machen wir noch eine Studie am lebenden Objekt!"
Hä? Was? Wie? Ich wusste nicht wirklich, was sie nun von mir wollte bzw. was sie mit mir vorhatte. Da kam schon die Erklärung: "Wir haben uns gerade alle gefragt, wo denn Ihre Narben von der Lungentransplantation sind. Sie haben keinen großen Schnitt gerade runter auf dem Brustkorb..."
Ach so - jetzt verstand ich.
"Möchten Sie die Narben sehen?" fragte ich.
"Ja, das wäre toll."
Also zeigte ich meine schönen und unauffälligen Narben direkt unter der Brust. Und ich erklärte ihr, dass bei der Lungentransplantation erst die eine Seite der Lunge entfernt und transplantiert wird, dann die andere Seite. Gerade für Frauen ist diese Schnittführung echt super und fällt nicht wirklich auf.

Dies ist eine "Scheibe" von mir. Zu sehen sind Lunge und Herz (und Wirbelsäule) im Querschnitt.

Ärzte und Narben

Als ich vor drei Jahren bei einer neuen Frauenärztin war (und ihr eigentlich gerade meine Krankheitsgeschichte erzählt hatte), fragte diese beim Brustabtasten, ob ich mir die Brust hätte verkleinern lassen. "Nein! Lungentransplantation!!!!" - "Ach!".
Auch eine Hautärztin fand meine Narben einmal so interessant, dass sie sich gar nicht auf die Hautkontrolle zur Hautkrebsvorsorge konzentrieren konnte...

Was soll ich sagen - es wird nie langweilig wenn man zu Ärzten geht.
Insa


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