Freitag, 20. März 2020

Klimakur auf Gran Canaria

In dieser Woche haben wir einen Gastbeitrag für Euch: Unsere Muko-Freundin Katrin war zusammen mit ihrem Mann (beide haben Muko) im Februar zur Klimakur auf Gran Canaria. Die Klimakur ist ein Angebot vom Mukoviszidose e.V. für Muko-Betroffene - damit sich die Lunge im guten Klima mal ein wenig erholen kann. Bei einer Klimakur ist eine Physiotherapeutin mit vor Ort und macht  Einzel- wie auch Gruppenbehandlungen (Frühsport, Joggen/Walken oder auch mal Yoga).

Zur Zeit ist ja überall der Corona-Ausnahmezustand und auch die Klimakurmaßnahmen pausieren...
Wie schön, dass die beiden ihre Reise noch absolvieren und genießen konnten.

Liebe Katrin, vielen herzlichen Dank für Deinen Bericht.
Insa & Miriam

Urlaub & Therapie

Foto: Bei den Felsen am "Buffadero" (spuckender Stein)

Seit zwei Wochen sind wir wieder zurück hier im virusgeplagten Deutschland. Wie weit weg wir einen Monat von all dem waren, merken wir jetzt, wo hier in Deutschland ein echter Ausnahmezustand herrscht. Im Februar haben mein Mann und ich nämlich drei Wochen in der Sonne auf Gran Canaria während einer Klimakur verbracht. Diese von Spendern des Muko e.V. und Herzenswünsche e.V. organisierte Reise ist ein absoluter Luxus: einen Monat täglich Sport am Strand, eine mitgereiste tolle Physio, Zeit für Strandspaziergänge oder Bäckerei-Kaffee-Treffen mit anderen Teilnehmern sind erholsamer als ein Urlaub.
Foto: Frühsport, Dehnübungen auf dem Boden

Es war nie langweilig und in der Freizeit hatten wir genug Zeit, um die Insel zu entdecken. Zu Fuß waren wir viel in der Umgebung unterwegs, haben in einer kleinen Gruppe den Markt in Puerto de Mogan, einem kleinen Fischerort, besucht, waren an der Nordküste, haben alle zusammen eine Katamaranfahrt gemacht und wir waren in der Hauptstadt. Zu viert hatten wir einen Mietwagen und haben den „spuckenden Stein“ entdeckt, eine Art Geysir an der Ostküste, dem ich stundenlang hätte zusehen können. Aufregend wurde es während des starken Sandsturms „Calima“. Die Luft verfärbte sich rot-braun, es wurde unangenehm zu atmen und alle mussten zwei Tage im Apartment verbringen. Im Nachhinein waren es aber nur zwei Tage und ganz spannend zu beobachten – kein Vergleich zu den aktuellen Quarantäne-Situationen.
  Foto: Vergleichsbild während des Sandsturms und davor

Insgesamt war die perfekte Mischung aus Sport, Therapie und faul-erholsamer Freizeit in tollem Klima wahnsinnig gut. Und mit dem Wissen, dass wir dem ungemütlichen und ungesünderen Klima hier entfliehen konnten, fühlt es sich noch erholsamer an. Nach drei Wochen hat sich meine Lunge so leer angefühlt, ich konnte wieder ohne Husten durchschlafen und kam mir sehr fit vor. Am Ende konnte ich sogar die knapp 10 km zum Leuchtturm in Maspalomas laufen.
  Foto: Spaziergang in den Sonnenaufgang

Was die Patienten, die jetzt auf Gran Canaria in ‚Hausarrest‘ sitzen, erleben, ist weitaus schlimmer als zwei Tage Sandsturm-Hausarrest und absolut nicht so, wie eine Klimakur sein sollte.
Das eigene Glück erkennt man wohl manchmal erst mit etwas Abstand. Dass wir drei so wundervolle Wochen verbringen konnten, jeden Tag mit Meeresrauschen einschlafen und wachwerden durften, am Strand entlang spazieren konnten und uns einen Monat keine Sorgen um ein gefährliches Virus gemacht haben, wissen wir nun sehr zu schätzen. Dafür sind wir sehr dankbar. Und vorerst träumen wir jetzt in unser freiwilligen Isolation hier zu Hause von Sonne, Strand und Meer.

Viele Grüße,
Katrin


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