Sonntag, 30. Mai 2021

Impfungen für Kinder in vielen Familien wichtig

In den letzte Tagen ist eines der alles bestimmenden Themen in den Medien das Impfen für Kinder. Während einige darauf drängen, dass Kinder unbedingt priorisiert gehören, bleiben andere skeptisch. Eine der größten Diskussionen ist wohl, ob Kinder geimpft werden sollten, obwohl sie selten schwer erkranken. Dazu kommt die Unsicherheit, ob das Risiko von seltenen Impf-Nebenwirkungen häufiger ist als ein schwerer Covid-19 Verlauf.

Das Foto zeigt einen abgerissenen Zettel auf einem Schreibtisch mit einem Buntstift. Auf dem Zettel stehen von Kindern geschrieben die Namen von Corona-Impfstoffen.
Bildbeschreibung: Ein Zettel mit Kinderschift: "Basontekt, Astrasenika, Moderner". Dieses Foto hat uns unser Freund Andre Voigt zur Verfügung gestellt. Seine Kinder haben ihr eigenes Impfzentrum eröffnet.

ABER...

In den Diskussionen der letzten Tage kamen ein paar, wie ich finde, wichtige Faktoren viel zu kurz:

Vorerkrankte Kinder

Da sind zum einen die vorerkrankten Kinder, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben einen schweren Verlauf zu bekommen oder sich dadurch in ihrer Grunderkrankung zu verschlechtern. Diese Eltern sehnen sich danach, wenigstens ein bisschen mehr Sicherheit für ihre Kinder zurück zu gewinnen. Für etliche Kinder der "Risikogruppen" wird diese Impfung entscheidend dafür sein, ob sie wieder in den Kindergarten / die Schule dürfen oder mit Freunden spielen können. Daher warten genügend Eltern auf die Zulassung auch für Kinder unter 12 Jahren. Die müssen sich zu ihren Sorgen natürlich auch gerne noch all die dummen Kommentare anhören, wie sie das ihren Kindern antun können und vieles mehr. Vor allem wenn den Kindern nicht unbedingt anzusehen ist, dass sie zu den wirklich Gefährdeten gehören.

Geschwisterkinder

Ähnlich sieht es bei den Geschwisterkindern aus, denn sie müssen oftmals zurückstecken. Und nun müssen Eltern auch noch die schwierige Entscheidung treffen, ob das Geschwisterkind zum Beispiel in die Schule darf und sich damit aber vielleicht das Risiko für das vorerkrankte Kind erhöht. Auch in diesem Fall wäre eine Impfung für das gesunde Geschwisterkind eine große Erleichterung. Noch dazu, weil nicht alle vorerkrankten Menschen geimpft werden können, bzw. keinen ausreichenden Schutz aufbauen können (zum Beispiel bei gedrücktem Immunsystem). 

Vorerkrankte Eltern

All dies gilt natürlich auch wenn ein Elternteil zum Beispiel gerade eine Chemo macht, an der Dialyse hängt, herzkrank ist oder sonst etwas. Auch hier mag das Kind einen asymptomatischen Verlauf haben, aber mit nach Hause gebracht kann das ganze böse Folgen haben. Oft glauben wir Erwachsenen gar nicht, welch ernste Gedanken sich bereits junge Kinder machen. Und wie schrecklich muss sich ein Kind fühlen, wenn es glaubt daran Schuld zu sein, dass es einem in der Familie schlecht geht. Es wird Kinder geben, die dann lieber nicht mit ihren Freunden spielen, weil sie Angst haben Corona zu bekommen und weiterzugeben. 

Versteht mich jetzt nicht falsch, Kinder sind nicht das alleinige Risiko, jeder Mensch kann durch irgendeinen dummen Zufall, so gut er auch aufpasst, sich anstecken und den Virus weitergeben. Hier geht es nur darum, warum auch die Impfung von Kindern bei gar nicht so wenigen Familien ihre Berechtigung hat.

Und selbstverständlich bietet die Impfung in all diesen Fällen keinen absoluten Schutz. Sie macht nur das Abwägen der Gefahr etwas leichter, da das Risiko deutlich sinkt. Darum ist es wahnsinnig wichtig, dass weiter geforscht und beobachtet wird und irgendwann auch  jüngere Kinder geimpft werden können.

Hoffnungsschimmer

Wir freuen uns wie alle anderen darauf, dass es besser wird, dass die Zahlen sinken und wir uns hoffentlich bald wieder mehr persönlich sehen können. Auch ich möchte gerne wieder in den Urlaub fahren und vielleicht mal wieder ins Kino oder Musical gehen. Es ist ein bisschen Aufbruchstimmung und die tut uns allen gut. Vergessen wir aber bitte trotzdem nicht völlig, dass diese Krise für viele Menschen noch lange nicht vorbei ist. Und um unsere wiedergewonnene Freiheit nicht sofort wieder zu riskieren: Bleibt vorsichtig, haltet Euch an Maskenpflicht und Abstand wo es weiterhin nötig ist.

Passt auf euch auf,
Miriam

 

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