Freitag, 7. August 2015

Und es war Sommer

Bei diesem heißen Wetter habe ich an frühere Sommer immer zwei Erinnerungen:

Zum einen die Sommertage als Kind in Cuxhaven. Ich komme vom Land (genauer gesagt aus einem "Kuhdorf") in der Nähe von Bremerhaven/Cuxhaven. Meine Großeltern lebten in Cuxhaven und hatten im Sommer immer einen Strandkorb am Strand (in Sichtweite der Kugelbake). Natürlich waren wir in den Sommerferien jeden Tag dort. Auch meine Tanten, meine Cousinen und mein Cousin kamen für ein paar Wochen aus Baden-Württemberg und der Schweiz.
Seit dieser Zeit liebe ich das Meer! Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte ich den ganzen Tag in der Nordsee verbringen können.
Meine Oma war immer mit uns am Strandkorb – mein Opa blieb zu Hause und kümmerte sich um die Wohnung und den Haushalt oder den Garten (aus heutiger Sicht war das damals fast schon revolutionär!). Nachmittags kam mein Opa dann zu uns und brachte in einer orangefarbenen Kühlbox Kaffee für die Erwachsenen und Kuchen für alle. Oft hielten wir schon Ausschau nach ihm und guckten, ob wir die orangefarbene Tasche von weitem auf dem Deich erkennen konnten.
Der Geruch von frischem Kaffee, dort in der Sonne, dazu eine Prise Salzluft – war einfach toll und hat sich mir für immer eingeprägt. Wenn wir jetzt schöne Sommertage haben, sitze ich gerne auf dem Balkon mit einer großen Tasse Kaffee (bilde mir ein ich bin am Meer) und fühle ein kleines Stück Sommerfrische.
Die zweite Sommer-Erinnerung ist die an meinen ersten langen Krankenhausaufenthalt in der Kinderklinik der MHH. Es war ein richtig heißer Sommer und ich war damals neun Jahre alt. Meine Mutter konnte in dieser ersten Zeit mit bei mir im Zimmer schlafen. Das war sehr beruhigend.
Die Zimmer auf der Station heizten sich bei den Temperaturen sehr schnell auf und auch wenn wir nachts die große Balkontür öffneten kam nur wenig Abkühlung herein. Da wir beide nicht so gut schlafen konnten (es lag wohl nicht nur an der Wärme, sondern auch an dieser ungewohnten Situation), saßen wir machmal nachts draußen auf dem Balkon und unterhielten uns leise. Ich hatte damals einen gelben Bademantel, den ich ganz toll fand – das weiß ich auch noch. Und irgendwie war es dort auf dem Balkon in der Nacht irgendwie lauschig.
Auch wenn man meint, dass so ein Krankenhausaufenthalt eher eine negative Erfahrung ist, so sind mir die stationären Besuche all die Jahre in der Kinderklinik immer in guter Erinnerung geblieben. Vor allem diese Sommernächte auf dem Balkon, neben mir der Tropfständer – und alle anderen schliefen – das war schon etwas Besonderes. Auch heute sitze ich gerne manchmal abends im dunkeln bei uns auf dem Balkon und genieße die Luft und die Stille und den besonderen Moment.

Genießt den Sommer!
Insa

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