Freitag, 15. Januar 2016

Helfersyndrom

In meinem "früherem Leben" hatte ich teilweise schon sowas wie ein Helfersyndrom. Vor allem wenn mein Mann krank war, stand ich helfend zur Seite und schaffte alles ran, damit es ihm wieder besser ging.
Nach der Transplantation hat sich mein Verhalten leider komplett verändert. Da ich mir mit meinem kaum vorhandenen Immunsystem keinen Infekt einfangen darf, heißt es nun eher: Ich bin im anderen Zimmer, komm mir nicht zu nah!
Das ist echt nicht schön.
Dass aus dem vorher dagewesenen Gedanken, wie "Was kann ich für ihn tun, damit es ihm wieder besser geht?" ein "Ich darf mich nicht anstecken. Er kommt schon alleine klar." geworden ist, irritiert mich dann doch. Glücklicherweise nimmt er es mir nicht übel. Ganz im Gegenteil. Ich glaube, er hat dabei noch mehr Angst, dass er mich ansteckt...
 (Foto: condesign, https://pixabay.com/)

Auch andere transplantierte Freunde berichten über diese befremdlichen Gedankengänge. Wir wollen ja nicht unhöflich sein und den anderen im Stich lassen. Das ist manchmal schon eine Gratwanderung.

Hoffen wir einfach, dass sich unsere Lieben möglichst nirgends anstecken und keinen Infekt mit nach Hause schleppen. Dann ist alles ganz einfach. :-)

Gesunde Grüße,
Insa

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