Freitag, 20. Oktober 2017

Ein Traum

Heute morgen meinte mein Mann, dass er etwas Komisches geträumt habe. Er deutete diesen Traum so, dass sein Gehirn und sein Unterbewußtsein (und was sonst noch so bei Träumen eine Rolle spielt) nun wohl akzeptiert hätten, dass ich lungentransplantiert bin.
Ich war gespannt. Was hatte er geträumt?
Mein Mann hatte im Traum vergessen seine Immunsuppressiva zu nehmen. Er konnte sich dabei allerdings nicht mehr erinnern warum und wann er lungentransplantiert wurde. Aber da er die Tabletten nehmen mußte, war die Beweislage eindeutig - irgendwann hatte er ein Spenderorgan bekommen.

(Kurze Info für alle, die sich nicht mit der Thematik auskennen: Immunsuppressiva sind die wichtigsten Tabletten nach einer Transplantation. Sie werden genommen, um das Immunsystem zu unterdrücken bzw. sehr niedrig zu halten, damit der Körper das Spenderorgan nicht abstößt. Diese Tabletten müssen immer zu einer bestimmten Uhrzeit genmmen werden.)

Was sollte ich nun zu so einem Traum sagen?
Es wird ja behauptet, dass der Mensch mit Träumen seine Erlebnisse besser verarbeitet. Da finde ich so einen Traum dreieinhalb Jahre nach meiner Lungentransplantation eher etwas spät...
Allerdings bin ich diesbezüglich auch nicht immer besser.
Mein neues Nach-Transplant-Leben und die neuen Regeln (Mundschutz tragen, keimarme Ernährung) kamen schon recht schnell nach meiner Transplantation in meinen Träumen vor - was mich damals eher geärgert hat. Warum muß ich mich essenstechnisch auch noch im Traum einschränken? Reicht da nicht das normale Leben?
Auf der anderen Seite habe ich z.B. nie von mir mit Sauerstoff geträumt - und dass, obwohl ich drei Jahre lang rund um die Uhr am Sauerstoff hing. Ich war damals in meinen Träumen durchaus gesundheitlich eingeschränkt, bekam schlecht Luft und brauchte, wenn ich zu Fuß unterwegs war, viele Pausen. So realitätsnah war ich schon - aber nie mit Sauerstoffschlauch in der Nase.

Mein seltsamster Traum jemals ging übrigens so:
Ich bin irgendwo. Es ist total langweilig. Es ist so langweilig, dass ich davon tatsächlich aufwache.
Wie bescheuert ist sowas bitte? Sich selbst wachzulangweilen?! Ist aber bislang nur einmal passiert...

Gute Nacht,
Insa 




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