Samstag, 12. Januar 2019

Robin Cook "Todesengel" - ein Krankenhausthriller mit einem kleinen Muko-Mädchen

Das erste Mal habe ich dieses Buch vor etwas mehr als 20 Jahren gelesen. Meine Freundin Corinna schenkte mir regelmäßig Krankenhausthriller, damit mir während meiner Klinikaufenthalte nicht langweilig wurde. Mit diesem Buch schoss sie allerdings unbewusst den Vogel ab, denn auf Seite 44 stellt sich heraus, dass die Tochter (Nikki) der Hauptfiguren Mukoviszidose hat. Seite 45 ist meine Lieblingsstelle, an die ich mich noch sehr genau erinnert habe, während mir ansonsten ganze Handlungsstränge quasi neu erschienen. An besagter Stelle erklärt nämlich die in dieser Hinsicht etwas altkluge achtjährige Nikki einem Arzt Mukoviszidose. Das hat mich sehr an mich als Kind erinnert.

Der Inhalt


Worum geht es nun in dem Buch? Das ist gar nicht ganz so einfach zusammenzufassen, wenn ich Euch die Spannung nicht nehmen will, falls ihr es selbst lesen wollt. Am Ende dieses Artikels werde ich für alle anderen wieder "Spoilern".

Das Ehepaar Wilson zieht mit ihrer Tochter Nikki in eine Kleinstadt. David wird Ambulanzarzt der dortigen Klinik und Angela arbeitet in der pathologischen Abteilung. Anfänglich fühlen sie sich auf dem Land sehr wohl, aber die Idylle der Kleinstadt trügt. Der ehemalige Krankenhausleiter ist verschwunden, eine Vergewaltigungsserie auf dem Klinikgelände soll möglichst geheimgehalten werden und plötzlich steigt die Sterblichkeitsrate von chronisch kranken Patienten stark an. Auch eine Gefahr für die kleine Nikki und ihre neue Muko-Freundin?

Ebenfalls ein großes Thema des Buches ist der Kostendruck. Dieses System ist natürlich nicht mit Deutschland zu vergleichen. Viele Versicherungen stellen eigene Ärzte ein und als Versicherter darf man nur dort hin gehen. Das die Klinik Verträge mit einer Versicherung hat und Pro-Kopf-Pauschalen bekommt, ist hier auch nicht üblich. Wobei sich in dieser Hinsicht seit meinem ersten lesen des Buches auch in Deutschland einiges geändert hat und inzwischen Fall-Pauschalen bezahlt werden.

Erschreckend ist in dem Buch zu lesen, wie nun alles versucht wird um Geld einzusparen. Unter anderem gibt es Prämien für die Ärzte, die am wenigsten Patienten ins Krankenhaus einweisen.

Mukoviszidose im Buch


Sehr gefallen hat mir, dass Nikkis Atemtherapie konsequent immer wieder auftaucht. Natürlich ist auch hier zu beachten, dass das Buch älter ist und in Amerika spielt. Den Schluss und die Auflösung aller Geheimnisse hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht.

Der Autor Robin Cook ist übrigens selbst Arzt. Er hat viele Jahre in der Forschung und als HNO-Arzt gearbeitet. Von ihm sind noch viele weitere Bücher erschienen, die ebenfalls im medizinischen Milieu spielen. Bisher habe ich nur den "Todesengel" gelesen, habe aber gerade einen Schwung Robin Cook Bücher geliehen bekommen, ich bin gespannt.

Von allen die Interesse haben selbst in die dramatischen Ereignisse der Provinzstadt Barlet einzutauchen, verabschiede ich mich an dieser Stelle.

Bis bald
Miriam

!!!!!!!! SPOILER !!!!!!!!


Die Wilsons ziehen in das Haus des verschwundenen Arztes und ehemaligen Klinikleiters. Nach einiger Zeit finden sie seine Leiche hinter einer Mauer im Keller. Die örtliche Polizei scheint nicht sehr interessiert zu sein, den Mörder zu fassen. Als die Wilsons anfangen selbst nachzuforschen, geraten sie in Gefahr. Am Ende stellt sich heraus, dass der Mord an dem Arzt nur indirekt mit den verstorbenen Patienten zu tun hat. Auch die Vergewaltigungsserie ist im Grunde ein eigener Handlungsstrang. Die chronisch kranken Patienten hingegen werden tatsächlich absichtlich mittels eines "Spezialbettes" massiv radioaktiv verstrahlt, weil sie einfach ein zu hoher Kostenfaktor sind. Nikki überlebt, aber ihre Muko-Freundin nicht. Der "Täter" war nur ein Handlanger des Klinikvorstandes. Am Ende tötet er seine Auftraggeber in dem er sie ebenfalls verstrahlt. Die Wilsons ziehen weg und fangen ein neues Leben an.






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