Sonntag, 3. Februar 2019

Tabletten schlucken für Anfänger und Profis

Als ich mal wieder mit meinem Stapel Rezepten in der Apotheke stand, habe ich etwas Spannendes entdeckt: Eine Tablettenumhüllung, die das Schlucken von Tabletten erleichtern soll. Dazu (und meinem Selbstversuch) gleich mehr.

Generell habe ich zum Glück - wie die meisten von uns Mukos - keine Probleme mit dem Schlucken der verschiedensten Tablettenformen, -größen und -geschmäckern. ""Früh übt sich" stimmt in diesem Fall wohl und ich zähle mich eindeutig zu den Profis. Alle Tabletten in den Mund geschüttet, etwas trinken und gut ist. Gar nicht auszudenken, wenn ich jede Tablette einzeln schlucken müsste, da würde ich ja nie fertig werden. Allerdings habe ich es nie geschafft größere Tabletten oder vor allem die Enzyme ganz ohne etwas zu trinken (oder zu essen) zu schlucken (ausser natürlich ich öffne die Enzymkapseln). In der Kinderklinik gab es regelrechte Enzymkapselnschluckwettbewerbe. Wer schafft die meisten Kapseln in einem Rutsch zu schlucken. Ich meine mich zu erinnern, dass mein persönlicher Rekord bei 11 oder 12 Stück lag. Irgendwann, als ich schon bei den Erwachsenen war, erzählten mir Muko-Teenager, dass der damalige "Sieger" 16 Kapseln runtergewürgt hat. Wow, dachte ich, das schaffe ich dann doch nicht. Allerdings stellte es sich raus, dass es sich um die "kleinen" 10.000er Kapseln einer der berühmten Enzymkapselnfirma handelte, die ich bis dahin noch gar nicht kannte, trotzdem aber eine unglaublich bemerkenswerte Leistung :-) (und es gibt sicher Mukos, die auch locker 16 "große" Kapseln schlucken).
 Eine "kleine Handvoll" Enzyme...
 Es gibt kleine und große Enzymtabletten - und noch ganz große..

Als Kind war es mir also völlig unverständlich, wenn ich andere - und vor allem Erwachsene - dabei beobachtet habe, wie die vor einer kleinen, nicht mal Smarties-großen, Tablette kapituliert haben oder ein wahnsinns Gewese dabei veranstaltet haben. Ich habe auch von klein an protestiert, wenn Ärzte es vermeintlich gut mit mir meinten und mir nötige Medikamente als Saft verschreiben wollten. Igitt, dann lieber fünf Tabletten.

Tabletten schlucken nach der Transplantation


Der einzige Zeitpunkt, wo mir das Tablettennehmen mega schwer fiel, waren die ersten ca. zwei Wochen nach der Lungentransplantation. Na klar war das schon eine große Menge an Medikamenten, aber das war ich eigentlich gewöhnt. Trotzdem war es manchmal eine regelrechte Quälerei und gefühlt war ich gerade mit einer Portion fertig, da gab es schon die nächste. Das hat mich wirklich irritiert und ich habe mir unglaublich Gedanken gemacht, wie das in Zukunft werden soll. Aber zum Glück ist das nur eine kurze - nicht ungewöhnliche - Phase direkt nach der OP.

Die Tablettenschutzhülle


Nun zu dem Produkt, welches mich zu diesem Thema inspiriert hat.
Es kann gut sein, dass es auch noch andere Produkte von anderen Firmen gibt, so intensiv habe ich mit jetzt nicht damit beschäftigt. Bei dieser Firma ist es ein Blister, der einen leicht zitronig schmeckenden Überzug enthält. Dieser soll laut Produktbeschreibung den Speichelfluss anregen, die Tablette glatt und rutschig machen, verhindern das sich Tabletten schon im Mund anfangen aufzulösen (und das meist nicht mit leckerem Geschmack). Der Überzug soll sich schon nach etwa einer Minute nach dem schlucken auflösen und damit keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Wirkstoffe haben. Natürlich sind Brausetabletten und Medikamente die sich absichtlich im Mund oder unter der Zunge auflösen sollen ausgeschlossen (logisch). Ich habe das spaßeshalber mal für Euch ausprobiert. Man drückt die Tablette durch den Blister und damit auch durch das geleeartige Überzugsmittel. Fünf Sekunde warten, Tablette abdrehen und normal mit Flüssigkeit schlucken.
Eine gewisse Handfertigkeit braucht man schon, dass übt sich wahrscheinlich mit der Zeit. Ja, der Überzug ist wirklich sehr glatt. Wie viel das beim Schlucken ausmacht, kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten, da ich auch ohne dieses Hilfsmittel keine Probleme habe. Der Zitronengeschmack ist sehr dezent, was ich aber eher positiv finde. Meine Speichelproduktion ist eh eingeschränkt, von daher kann ich keine speichelanregende Wirkung erkennen (hatte die Tablette extra einen Moment im Mund behalten). Fazit: Für uns Profis natürlich absolut unnötig und teuer. Ein Blister für 10 normale/große Tabletten oder 20 kleine kostet 5 Euro. Überlegt mal, bei über 30 Tabletten am Tag (ohne Enzyme gerechnet), ganz abgesehen von dem Zeitaufwand. Aber vielleicht kann es für ältere Leute, bei sehr großen Tabletten oder eben sehr schnell ausflösenden Medikamenten eine gewisse Hilfe sein. Oder auch eine Art mentale Unterstützung um die erste Hürde zu überwinden.

Liebe Grüße
Miriam


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