Donnerstag, 31. Dezember 2020

Unser persönlicher Rückblick auf 2020

Manchmal läuft das Leben anders als geplant - und seien wir ehrlich: wir Mukos kennen doch nur allzu gut solche Situationen... und wir wissen, dass wir schnell mal umplanen und umdisponieren müssen. Flexibilität gehört zu Mukovisziose irgendwie dazu. Und so haben wir auch versucht 2020 zu handhaben. 

Wir hatten beide diverse Aktivitäten für dieses Jahr geplant und wie viele von Euch mussten wir diverse Sachen von unseren Listen streichen - aber (und das ist das Positive) es kamen auch unverhofft neue und schöne Termine hinzu.

Was bleibt uns im Gedächtnis?

Durch den Podcast Coronavirus Update von NDR Info gab es alle wichtigen Infos Rund um die Pandemie. Das hat uns sehr geholfen die Pandemie und alle Vorsichtsmaßnahmen zu erkennen und die Situation richtig einzuordnen. 

Wie schon in einem der vorherigen Beiträge mal kurz erwähnt, haben wir beide durch diesen Podcast dieses Medium erst richtig kennen- und schätzen gelernt.

Insas hat für Euch ihre derzeitigen Lieblings-Podcasts aufgelistet:

eat.read.sleep. vom NDR - ein Bücherpodcast mit sehr engagierten ModeratorInnen und tollen Buchbeschreibungen /Inhaltsangaben (ich bekomme dabei immer Lust zu lesen)

Paaradox von Brigitte - ein Podcast zu/über Beziehung, Partnerschaft, Ehe und alles was damit zu tun hat. Die Folgen sind sehr unterhaltsam, interessant und informativ - für junge und alte Paare oder die die es werden wollen!

Die Neue Norm von BR2 - ein Podcast bei dem es um verschiedenste Aspekte Rund um das Thema Behinderung geht

Insas Jahr

Natürlich...

  • wäre ich in diesem Jahr gerne in den Urlaub an die Ostsee gefahren
  • hätten ich gerne wie geplant Berlin und Bonn an langen Wochenenden erkundet
  • wäre ich zum Konzert von Paul McCartney gegangen....
  • hätte ich gerne das Sketchnote Barcamp Hannover besucht und mich vor Ort mit 100 Buchstaben- und StifteliebhaberInnen getroffen und ausgetauscht
  • hätte ich gerne an einem Sketchnote-Workshop in Berlin teilgenommen

Aber passiert ist dieses: 

Kein Urlaub am Meer - sondern auf Balkonien (und dort isses glücklicherweise auch sehr schön).

Die verlängerten Wochenenden fielen ins Wasser. Dafür gab es zwei Kurztrips zu zwei Beerdigungen - Ok. nicht unbedingt der schönste Anlass für einen Ausflug, aber ich war froh, dass ich (wir) auf den Beerdigungen dabei sein konnten und Abschied nehmen durften.

Paul McCartney hat sein Konzert in Hannover ersatzlos gestrichen - aber der Pianist Igor Levit hat während des ersten Lockdowns fast jeden Abend ein Live-Konzert via Twitter und Instagram gegeben. Das war sensationell. So viele Konzerte hätte ich im "echten Leben" niemals hintereinander besucht.

Das Sketchnote Barcamp Hannover wurde kurzerhand ins Internet verlegt und nicht nur das: es gab im Dezember noch ein weihnachtliches Sketchnote Barcamp, ich war auf dem Sketchnote Connect Barcamp (internationales Online-Meeting der Sketchnoter-Szene) und beim WissVibes Barcamp (zur Wissenkommunikation).

Dazu gab es unzählige tolle Onlineangebote wie Kritzelspiele, den Lettering Stammtisch Hannover, VizThinks, Meetups und den Power of Visuals Weekathon. Natürlich waren auch diverse Online-Workshops am Start, so dass ich den gestrichenen Workshop in Berlin ganz gut verkraften konnte! :-) Außerdem habe ich mit zwei Instagram-Freundinnen ein eigenes Sketchnote-Format an den Start gebracht: #sonntagssketchen

Alles in allem kann ich tatsächlich sagen, dass es in großen Teilen und trotz Einschränkungen und Homeoffice ein ganz gutes Jahr war. Ich habe online tatsächlich viele tolle neue Menschen getroffen, habe viel gelernt und hoffe sehr dass einige von den Online-Formaten auch nach der Pandemie noch weitergeführt werden.

Miriams Jahr

Auch ich habe mir 2020 natürlich deutlich anders vorgestellt. Und die Isolation und soziale Distanz haben Spuren hinterlassen. Dazu kamen auch andere Herausforderungen, die durch Corona nicht einfacher zu handhaben waren. Meine Schmerzen haben nun auch meine Hände erreicht, was mir gerade jetzt Sorgen macht, wo "Stillbeschäftigungen" wieder so wichtig sind. Monatelang war ich bei diversen Untersuchungen um einen Tumor auszuschließen und bin überglücklich, dass nichts gefunden wurde. Im Spätsommer stürzte meine Mutter, die schon vorher stark eingeschränkt in ihrer Bewegung war und diese neue Situation zu händeln und zu organisieren hat mich körperlich und mental an meine Grenzen gebracht. Vor allem hat es mir wieder einmal vor Augen geführt, wie fragil unser System hier zu Hause ist und wie wenig Energiereserven ich habe. Das Gute daran: All diese Situationen habe ich / haben wir, gemeistert und darauf darf man dann auch mal stolz sein. 

Aber natürlich hatte das Jahr trotz allem auch schöne Momente:
Nur Fünf Tage bevor ich den Rat zur Isolation bekam, war ich Ende Februar mit meiner Schwester noch in Bonn. Redaktionssitzung des Muko eV, Haribo leer kaufen, eine Muko-Freundin treffen und lecker essen gehen. Ich durfte auch noch einmal in einem Gymnasium zum Thema Organspende sprechen und beim Tag der Organspende stolz meine "6" online präsentieren. Im August konnte ich mit meiner Familie bereits meinen siebten Lungengeburtstag feiern, was für mich weiterhin ein Wunder ist und ich meiner Spenderfamilie unbeschreiblich dankbar bin. Auch am Muko-Spendenschwimmen Königslutter und dem Muko-Spendenlauf Hannover konnte ich teilnehmen - in diesem Jahr natürlich vor der eigenen Haustür, anstatt gemeinsam mit anderen.

Außerdem habe ich ähnlich wie Insa ein neues Hobby gefunden und auch dort eine tolle Internetgemeinschaft aufgetan. Diamond Painting und ein bisschen Perlensticken haben mir das Jahr gerettet. Ich habe auch Lust mal wieder andere Dinge wie kreuzsticken, häkeln, stricken und ähnliches zu machen, ich war als Kind schon handarbeitsbegeistert. 😊 Mein Tag dürfte also auch in der jetzigen Zeit gern 48 Stunden haben. Gerade in der ersten Hälfte des Jahres wurde es ein Ritual mich abends hinzusetzten, an meinem Diamond Painting Bild zu arbeiten und dabei den NDR Podcast mit Herrn Drosten zu hören. Auch Hörbücher habe ich in diesem Jahr für mich entdeckt. Und auch wie Insa schon geschrieben hat, haben mir online Angebote vieles möglich gemacht. Neben meinen neuen Hobbys konnte ich endlich mal wieder meine Ballett-Mädels in Aktion "sehen", Redaktionskonferenzen klappen super online und auch unsere erste online Weihnachtsfeier der CF-Selbsthilfe Braunschweig war echt schön. 
Für 2021 würde ich mir etwas von der Stimmung zu Beginn des ersten Lockdowns wünschen. Die Empahtie für andere, die Hilfsbereitschaft, die kreativen Ideen und das "wir"-Gefühl. Es war eine ganz besondere Stimmung, an die ich gern zurückdenke und die zu diesen Erinnerungen gehört, die ich wahrscheinlich auch in zehn Jahren noch fühlen kann.

Wir hoffen auch Ihr konnten zwischendurch mal da C-Wort ausblenden und habt etwas Positives auf das Ihr zurück blicken könnt.

Kommt alle gut ins neue Jahr,
Miriam und Insa 


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