Donnerstag, 2. Juli 2015

Ist es warm?

Seit der Lungentransplantation im letzten Jahr hat sich bei mir bzw. bei meinem Körper so einiges verändert.
Na klar - ich bekomme besser Luft, schlafe eher durch, bin morgens (meistens) fitter und viel aktiver. Aber da ist noch mehr passiert. Wahrscheinlich liegt es auch an den Immunsuppressiva und deren Nebenwirkungen. Eine Sache ist (ich glaube, ich habe es hier auch schon einmal erwähnt): mein gestörtes Wärme-Kälte-Empfinden. Oder anders gesagt: ich friere nur noch.
Das hat natürlich den Vorteil, dass ich bei den jetztigen Sommertemperaturen von über 30 Grad endlich mal im leichten Pulli oder sogar im T-Shirt rumlaufen kann - ohne Fleecejacke und ohne Frostbeulen zu bekommen. Und freundlicherweise macht mir die Hitze auch nicht mehr so viel aus - selbst 35 Grad fühlen sich für mich irgendwie an wie früher 20 oder maximal 25 Grad.
(Foto: Pixabay.com)

Dafür ist der Winter dann eine echte Qual und mit hohen Heizungskosten verbunden...

Eine andere Sache ist meine Emotionalität. Ich war nie jemand, der bei traurigen Kinofilmen geweint hat. Na gut, eine Ausnahme gab es immer schon: "Brücken am Fluss" mir Meryl Streep und Clint Eastwood... Der Film geht mir jedesmal zu Herzen, aber sonst? Ich habe auf Beerdigungen geweint, bzw. wenn gute Freunde gestorben sind. Aber das wars dann meist auch.
Natürlich gebe ich zu, dass ich in den letzten Jahren mit Sauerstoff auch das Weinen vermieden habe. Weil man sonst nämlich noch schlechter Luft bekommt und das konnte ich mir in dem Zustand nun wirklich nicht mehr leisten.
Und was ist jetzt? Es braucht nur ein schönes Lied im Radio zu laufen während ich in der Küche Gemüse (keine Zweibeln!) schneide... und es ist vorbei. Oder eine traurige Nachricht in der Zeitung... vorbei.
Diese Emotionalität ist allumfassend. Sehe ich einen witzigen Cartoon, kann ich mich halbtot lachen. Wenn ich aufgeregt bin oder sauer, dann bin ich das gleich "hoch zehn".
Ich gebe zu, dass alles nervt mich ein wenig. Vor allem auch deshalb, weil es sich nicht wie "ICH" anfühlt. Wenn man über 40 Jahre lang auf eine gewisse Weise in bestimmten Situationen reagiert hat, und nun auf einmal komplett anders - das fühlt sich dann manchmal richtig fremd an. Aber irgendwann gewöhne ich mich bestimmt auch daran.

Ich wünsche Euch schöne Sommertage,
Insa

P.S. Am Sonntag ist mein Muko-Spendenlauf in Hannover. Wer also noch nichts vorhat, kann gerne vorbei schauen und Hallo sagen.

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