Freitag, 17. März 2017

Jetzt sind "wir" schon drei

Es fällt mir schwer zu glauben, dass meine Spenderlunge und ich nun schon drei Jahre zusammen sind. Es waren drei ganz wunderbare Jahre, die unglaublich schnell vorüber gegangen sind.
Zur Feier des Lungengeburtstages fuhren mein Mann und ich für ein Wochenende nach Berlin. Von dort aus gönnten wir uns einen Tagesausflug nach Potsdam. Zuerst ging es in das neue Museum Barberini (Es ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Wir haben so schöne Bilder gesehen. Wahnsinn wie die Illusionisten strahlen!) und hinterher bummelten wir durch Sanssouci.

Wenn mir jemand vor etwas mehr als drei Jahren erzählt hätte, dass Treppenstufen mal kein Problem mehr darstellen würden - ich weiß nicht, ob ich das geglaubt hätte. Wie oft habe ich mich in den letzten 20 Jahren irgendwelche Stufen hochgequält...
Die Treppen von Sanssouci sind kein Problem mehr!

Ich wiederhole mich hier gerne. Es ist so toll, alle möglichen Dinge einfach machen zu können. Auflüge nach Berlin (oder sonstwohin), den ganzen Tag durch die Stadt laufen und sich in Museen vor den großen Kunstwerken die Füße plattstehen, nicht mehr fünf Mal am Tag inhalieren müssen und dadurch eingeschränkt sein... die Liste ist lang.

Happy in Sanssouci :-)

An meinem Lungengeburtstag habe ich immer diese Mischung aus Freude und Traurigkeit in mir. Das ist ein seltsames Gefühl so zweigeteilt zu sein. So war es auch in den ersten Tagen und Wochen nach der Transplantation. Ich denke oft an meine Spenderfamilie, an ihren Verlust und die Lücke, die ihr Angehöriger hinterläßt. Ich hoffe es geht ihnen gut und sie kommen einigermaßen klar.

Erst nach meiner Lungentransplantation habe ich gemerkt, wie eingeschränkt ich in den letzten Jahren gelebt habe. Natürlich ging das alles irgendwie - man gewöhnt sich daran und arrangiert sich mit der Situation. Aber diese vielen Freiheiten und Möglichkeiten, die ich jetzt habe, sind einfach unbeschreiblich.

Auf ins nächste Jahr!
Insa

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