Samstag, 24. Oktober 2020

Disziplin

Beschäftigen wir uns mal mit Disziplin und dem damit verbundenem Durchhaltevermögen. Disziplin scheint sehr schwer zu sein - jedenfalls, wenn wir uns die aktuellen Corona-Zahlen so angucken... aber warum ist das so? Für uns beiden alten Mukos ist es zur Zeit einfach extrem schwer zu verstehen, wo das Problem bei dem Mund-Nasenschutz-Masken-Aufsetzen liegt. Für uns ist das, wie schon des öfteren erwähnt, total normal. Aber selbst bei denen, die dieses Jahr bisher gut mitgezogen haben, setzt eine Art Ermüdung ein und obwohl die Zahlen zur Zeit wieder extrem steigen, verleitet die Gewohnheit immer mehr zum Schludern. Warum fällt uns Menschen Disziplin so schwer - egal in welchem Bereich: Maske tragen oder Sport oder weniger Schokolade essen?

Definition

Disziplin - Substantiv, feminin: das Einhalten von bestimmten Vorschriften, vorgeschriebenen Verhaltensregeln o. Ä.; das sich einfügen in die Ordnung einer Gruppe, einer Gemeinschaft oder auch das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen

Selbstdisziplin - Substantiv, feminin: Diszipliniertheit, die jemanden auszeichnet; Beherrschtheit
(Quelle: duden.de)

Selbstdisziplin oder Selbstbeherrschung bezeichnet ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Zustand aufrechterhält oder herbeiführt, indem es Anstrengungen aufwendet, die den Ablenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken.
(Quelle: Wikipedia.de)

Das Wort Disziplin hat inzwischen aber auch manchmal einen negativen Touch. Wer diszipliniert ist, ist spießig, langweilig und ähnliches. Dabei haben mehrere Langzeitstudien der letzten Jahrzehnte ergeben, dass das in Tests und Untersuchungen ermittelte Maß der Fähigkeit zur Selbstdisziplin in der Kindheit ein sicheres Indiz war für vielfältigen Erfolg im späteren Erwachsenenleben. (Dazu ist z.B. die Dunedin-Studie aus Neuseeland von 2011 sehr interssant.) Aus unserer Muko-Sicht, können wir dies auf jeden Fall für Muko-Betroffene bestätigen (Compliance).

Und kennen wir nicht alle das Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr"? Sind Dinge die wir von klein auf (oder seit sehr langer Zeit) tun nicht einfacher, als neue Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren? (Wir erinnern hier mal kurz an die Gurtpflicht, die 1974 in Autos eingeführt wurde. Der Aufschrei, der damals durchs Land ging war wahnsinnig groß und laut... von wegen Freiheitsberaubung und so... uns kommen die Argumente bekannt vor - und heute? Heute ist das Anlegen des Gurtes vor dem Losfahren komplett normal und wird nicht in Frage gestellt.)

Zugegeben, wir alten Mukos sind diesbezüglich stark geprägt... wer über 30 Jahre lang sechs mal am Tag inhaliert hat (6x täglich... also 42x in der Woche... also 168x im Monat... also 2016x im Jahr....) egal ob Wochentag oder Wochenende, im Urlaub, am Geburtstag oder an Weihnachten... also IMMER... die fragt sich schon, was daran so schwierig ist beim Einkaufen oder im Museum diese gottverdammte Maske zu tragen?!!?! 

In Anbetracht der Studien wird es die neue Generation viel einfacher haben, was das Maske tragen angeht. So wie Kinder lernen Schuhe anzuziehen und beim Radfrahren einen Helm zu tragen, lernen sie auch die Maske zu tragen. Auch wenn wir natürlich alle hoffen, dass dies nicht für immer und ewig nötig sein wird. Allerdings gibt es Situationen, da könnten wir es gern zur Normalität werden lassen. Wenn jemand einen schweren Infekt hat und zum Einkaufen geht oder sich in einen vollen Bus oder in ein Wartezimmer setzt, wäre es auch jenseits von Corona ein Zeichen des Respekts den Mundschutz aufzusetzen und nicht alle anzustecken. 

Wie schaffen wir es aber jetzt uns weiterhin zu motivieren?

Miriam beim Einkaufen

Was sagt das Internet?

Laut psychologie-einfach.de braucht der Mensch immer ein Ziel - sonst wird das mit der Disziplin nichts. Und wer nicht an den Erfolg, also das Erreichen des Ziels glaubt, ist auch nicht diszipliniert... 

Auf einer anderen Webseite wird gesagt, dass drei Faktoren für Disziplin wichtig sind: es muß Spaß machen, es muß zur Gewohnheit werden und Du musst wissen, warum Du das Ganze machst. 

Ok. Maske tragen macht keinen Spaß... sollte das ernsthaft ein Grund für so viele Maskenverweiger sein? Der Spaßfaktor fehlt? Das wäre echt traurig und wir fänden das sehr egoistisch. Aber scheinbar ist unsere Gesellschaft inzwischen so: Ich zuerst - was dann kommt ist egal. 

Insa erlebte neulich folgendes im Museum: Ein kleiner Raum mit vielen Leuten (ihrer Meinung nach schon grenzwertig gefüllt, aber bis dahin alle mit Mundschutz) und eine Familie kam neu hinein. Zwei von vier dieser Familie trugen keine Maske. Als die mit Mundschutz nachfragten kam die Antwort: "Es wird darum gebeten eine Maske zu tragen - es ist keine Pflicht." Ahhhhja. Danke. Also hat sie den Ausstellungsraum schnellstmöglich verlassen (die Ausstellung war sowieso Mist). 

Soviel zu "wir müssen mehr mit Geboten arbeiten" und "wir müssen mehr auf die Eigenverantwortung setzten". Dazu kommen die üblichen Unwahrheiten, wie dass Masken schädlich sind. Genau, darum sind die Todesraten bei medizinischem Personal auch so hoch *Ironie aus*. 

Miriam hat die Tage die Diskussion gehabt, dass noch niemand die Langzeitschäden kennt, die durch das Tragen kommen. Auch hier verweisen wir wieder auf das jahrzehntelange Masken tragen von medizinischem Personal, chronisch kranken Menschen und auch denjenigen in anderen Berufszweigen, die sich mit Masken schützen vor Staub, Dämpfen und ähnlichem. Bei uns Mukos wird sehr oft die Sauerstoffsättigung und auch der C02 Wert im Blut kontrolliert - auch während wir Maske aufhaben. Da wäre eine schädliche Wirkung aufgefallen. Und auch unsere kleinen Muko-Freunde, an Krebs erkrankte oder organtransplantierte Kinder tragen ihre Masken ohne "Nebenwirkungen". 

Vorteile

Betonen wir doch einfach mal die Vorteile die das Tragen einer Masket bringt - um uns noch ein wenig länger zu motivieren: wir atmen weniger Feinstaub und Co ein, es gab weniger Influenza-Tote und auch viel weniger Schnupfen, Husten, Heiserkeit. Im Winter kann es sogar sehr angenehm sein etwas vorm Gesicht zu haben, vor allem bei eisigem Wind. 

Etwas Gutes zum Schluß

Als Insa in dieser Woche kurz in ihrem Stadtteil einkaufen war, stellte sie fest, dass alle sehr diszipliniert waren. Viele trugen auch in der Fußgängerzone einen Mundschutz und vor kleinen Läden warteten die Leute mit Abstand, weil sonst zu viele Kunden im Geschäft gewesen wären. Es geht also doch. Wie schön.

Haltet durch, seid ein Vorbild und hoffen wir für die nächsten Wochen und Monate das Beste,
Insa + Miriam


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