Freitag, 15. Juli 2022

40 Jahre Krankenhausleben

So ziemlich genau vor 40 Jahren musste ich das erste Mal stationär in die Kinderklinik der MHH aufgenommen werden. Das war damals ein ziemlicher Schock. Glücklicherweise konnte meine Mutter damals mit aufgenommen werden und war in diesen Wochen immer an meiner Seite. 

 Fotobeschreibung: Insa lehnt an der Wand und neben ihr hängt eine blaue 40 aus Plastik

Ich habe an diese ersten Krankenhausaufenthalte sehr wenig Erinnerung - außer, dass es 1982 ein sehr heißer Sommer mit sehr warmen Sommernächten war. Zu diesen Sommernächste auf dem Krankenhausbalkon gibt es auch schon einem Beitrag hier: "Und es war Sommer"

Das Jahr 1982 habe ich, mit immer mal ein paar Heimat-Pausen zwischendurch, im Krankenhaus verbracht. Danach wurde mein Zustand besser und ich pendelte mich irgendwann in einen 2-Besuche-pro-Jahr-Rhythmus ein. So seltsam das vielleicht klingen mag... an diese Kinderklinik-Zeit habe ich schöne Erinnerungen. (Natürlich passierten zwischendurch auch mal nicht ganz so schöne Dinge...)
Positiv war damals auf jeden Fall das Gefühl oder Gesamtpaket: Ich wusste, die Leute dort kennen sich aus, machen das Richtige und bringen mich wieder in die Spur. Ich hatte damals sowas wie ein Urvertrauen, dass alles wieder gut wird, wenn es mir mal schlecht geht. Dieses Urvertrauen habe ich leider inzwischen verloren. Aber das ist eine andere Geschichte...

mein 40-Jahre-Fazit

Was kann ich zu diesen 40 Jahren noch sagen? Viele meiner Krankenhausfreundinnen und -freunde sind in diesen Jahren verstorben. Das ist hart.
Aber es ist auch schön, dass einige Freundschaften die vielen Jahren überdauert haben - wie z.B. die Freundschaft zwischen Miriam und mir. Diese begann tatsächlich in der Kinderklinik der MHH irgendwann in den 80ern.

Und natürlich muss ich hier die fulminaten Entwicklung in der Therapie nennen. Ich glaube, bei kaum einer anderen Erkrankung gab/gibt es solche großen Fortschritte, wie bei Mukoviszidose. Dies zeigt sich auch in der Überlebensstatistik: Die meisten der heute mit Muko geborenen Kinder werden über 50 Jahre alt. Das war vor 40 Jahren kaum denkbar.

Ein sehr großer Unterschied von damals zu heute ist natürlich auch die Situation auf den Stationen. Früher gab es noch keine Personalnot und keine große Fluktuation, so dass die Schwestern für die Patient*innen viel Zeit hatten und sich wirklich kümmern konnten. Wir haben uns viel unterhalten und auch oft Quatsch zusammen gemacht. Auch hier entstanden Freundschaften, die teilweise noch heute (wenn auch nur eher sporadisch) bestand haben.

Die Entwicklung in den Krankenhäusern generell macht mir Angst. Durch die Corona-Krise hat sich alles nochmal mehr verschärft. Ich denke es ist wichtig zu begreifen, dass ein Krankenhaus nicht dafür da ist Gewinne abzuwerfen. Ein Krankenhaus soll Menschen helfen und möglichst gesund machen.

Hoffen wir das Beste
Insa 


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