Samstag, 2. Juli 2022

Flashback

Vor ein paar Tagen hatte ich mal wieder ein Flashback - wenn man das denn so bezeichnen kann. Ich guckte um 17:50 Uhr auf die Uhr und mein erster Gedanke war: "Oh, da kann ich ja gleich schon inhalieren!". Ähm. Nein! Ich inhaliere schon seit über acht Jahren nicht mehr. Allerdings habe ich 30 Jahre davor täglich um 18 Uhr (genauer gesagt um 7, 12, 18 und 22 Uhr) inhaliert.
Kann es sein, dass mich das so stark geprägt hat, dass dieses Verhaltensmuster immer mal wieder durchbricht? Sehr schräg irgendwie.

Ich muss zugeben, neben all den schönen Veränderungen und vor allem Verbesserungen seit der Transplantation war (und ist) ein Highlight, dass ich nicht mehr so fremdbestimmt meinen Alltag planen muss. Dass ich nicht mehr zu festen Zeiten inhalieren und meinen Alltag danach ausrichten muss. Und natürlich der enorme Zeitgewinn. Dieses nicht-mehr-inhalieren-müssen hat mir ein großes Gefühl von Freiheit gegeben. Ich hatte vorher gedacht, dass es vielleicht mehr der Verzicht auf den Sauerstoffschlauch ist, der mich ja auch eingegrenzte. Nein - die Freiheit kam mit dem Wegstellen des Inhaliergeräts. 

 Foto: Inhaliergeräte und Ampullen auf dem Nachttisch

Natürlich ist man nach einer Transplantation niemals wirklich frei. Es gibt so vieles woran zu denken ist - seien es Arzttermine, Medikamente oder andere Richtlinien. Trotzdem ist es jetzt leichter einfach so einen Ausflug zu machen oder in den Urlaub zu fahren. Auch wenn dies weiterhin gut geplant sein muss (alle Medikamente müssen mitgenommen werden und es ist auch immer ratsam einen Facharzt vor Ort zu googeln, falls es zu einem Notfall kommt). Durch Corona sind natürlich nochmal mehr Gedankengänge nötig... aber das geht wohl noch ein paar anderen auch so.

Insa 


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