Heute begrüßen wir Euch quasi live
vom Seminar „Autogene Drainage für Physiotherapeuten“ der
CF-Selbsthilfe Braunschweig e.V..
Für alle nicht-Insider: Autogene
Drainage ist eine spezielle Atemtechnik, die Mukos lernen, um den
Schleim in der Lunge zu lockern, hochzuatmen und abzuhusten.
Wir sind in diesem Bereich die
Veteranen – Miriam z.B. hat die Autogene Drainage noch in Belgien
gelernt, weil sie damals (Anfang der 80er Jahre) in Deutschland eher
noch unbekannt war. Insa ist ein Amrum-Kind und hat die Drainage dort
(etwas später) gelernt.
Normalerweise sind wir die Probanden,
die den Physios zeigen, wie das Ganze funktioniert. Aber seit der
Transplantation ist ja alles anders... Schon direkt nach der
Transplantation fiel uns auf, dass das Husten nun anders funktioniert
– ganz anders. Die Lunge reagiert nicht so wie gewohnt, das
Kraft-Luft-Verhältnis ist verändert und der vorher zähe, feste
Schleim hat nun eine eher flüssige Konsistenz. Außerdem ist
natürlich so gut wie gar kein Schleim mehr in der Lunge – ein
normaler Mensch würde das wahrscheinlich gar nicht fühlen. Weil wir
so darauf trainiert sind, bemerken wir aber noch jedes kleine
Rascheln in der Lunge. Wir Drainage-Profis wollen das natürlich aus
der Lunge herausholen – aber das ist irritierenderweise nicht mehr
so einfach. Diese Tatsache ist sehr verstörend. Haben wir doch die
letzten 30-40 Jahre nichts anderes gemacht... und teilweise mehrere
Nierenschalen gefüllt... Nun scheitern wir an so kläglichen Mengen
und sitzen zwei Tage lang mit allen möglichen Hilfsmitteln auf dem
Sofa und nichts passiert.
Jeder Trick oder Kniff, den wir mit der
alten Lunge drauf hatten, hilft nun nicht mehr und wir mussten/müssen
erst mit der Spenderlunge lernen, wie sie „tickt“.
Es ist natürlich auch ein Unterschied,
ob man mit 500 ml oder 3000 ml „Lungenvolumen“ (für alle Profis:
FEV1) atmet und hustet. Den eigenen Luftstrom zu kontrollieren bzw.
einzuschätzen ist am Anfang auch schwierig. Aber wenn man sich dann
eingegroovt hat, ist es toll tief und leicht ein- und auszuatmen.
Luftige Grüße
Insa + Miriram