Freitag, 29. Januar 2021

Gesunde Architektur

Healthy oder auch healing architecture - zu deutsch: gesunde Architektur, will durch Berücksichtigung bestimmter Faktoren oder Baumaterialien das Leben der Menschen, die in den Bauwerken leben oder arbeiten verbessern. Ganz besonders gilt hier ein Augenmerk dem Krankenhausbau. Denn Krankenhäuser - und das weiß ich selbst aus jahrelanger Erfahrung... sind nur selten ein heller, freundlicher Ort der Ruhe und Erholung. Dabei sollten sie dies sein! Denn wie soll man sonst schnell gesund werden?

Vor kurzem bin ich über den Brand Eins Podcast "gestolpert" und fand bei den älteren Episoden eine Folge über gesunde Architektur. Stephanie Matthys (Architektin) erzählt darin über die Hintergründe von gesundem Krankenhausbau und welche Faktoren dabei besonders berücksichtigt werden sollten. Es geht hier vor allem um die Aspekte:

  • Luft
  • Licht
  • Lärm
  • Natur / Natur sehen
  • Raum / Raumgröße

 

gesund oder krank durch Architektur

Wer von Euch noch nie im Krankenhaus war, mag dies vielleicht überraschen: Gerade auf Intensivstationen ist es oft sehr laut. Und nicht immer haben die Intensivzimmer ein Fenster... Gut, manche motiviert so etwas vielleicht: "Ich muss hier so schnell wie möglich wieder raus!". Aber viele Schwerkranke oder auch die Stammpatienten mit z.B. chronischen Krankheiten, werden bei solchen Rahmenbedingungen eher lethargisch und antriebslos.
Studien haben (Überraschung!) herausgefunden, dass eine positiv stimulierende und ruhige, helle Umgebung die Chancen auf schnellere Genesung oder Erholung verbessern! Dafür gibt es in der Charité in Berlin nun extra ein "Test-Patientenzimmer". Dort werden nun die Fortschritte bei der Heilung von Patienten bei unterschiedlichen Raumerfahrungen beobachtet.

Meine letzten Krankenhausaufenthalte sind glücklicherweise etwas her... ich weiß aber noch sehr genau, dass ich immer als erstes die Gardine zu Seite geschoben habe, wenn ich das Zimmer bezog. Ich wollte Licht im Raum und den Ausblick (Himmel/Garten) sehen. Manchmal hatte ich aber ein Zimmer, von dem ich nur in einen tristen Innenhof blicken konnte - kein richtiger Blick zum Himmel war möglich und Sonnenstrahlen kamen dort nie an - dort war der einzige Lichtblick der Fernseher....

Berufsfindung

Wenn ich vor 

 

25 Jahren geahnt hätte, dass dies ein Bereich der Architektur ist, dann hätte ich mich sehr wahrscheinlich dafür interessiert und hätte der Architektur nach dem Studium nicht den Rücken gekehrt. (Inzwischen gibt es auch Wohnmedizin und Baubiologie!) Auf der anderen Seite... wenn ich eh schon regelmäßig alle halbe Jahre ins Krankenhaus gehe - würde ich mich dann auch noch damit in meiner Arbeitszeit beschäftigen wollen? Ich weiß es nicht. Aber meine Einsichten hätten garantiert geholfen... Ich glaube kaum, dass die meisten Architekt*innen, die Krankenhäuser planen, jemals irgendwo stationär gelegen haben. Wenn dies so wäre, dann sähen Krankenhäuser garantiert ganz anders aus!

Corona und Krankenhäuser

Auch die Corona-Pandemie hat den Blick auf die Krankenhäuser verändert. Dies meine ich jetzt nicht in Bezug auf Pflegepersonal und Intensivbetten, sondern in Bezug auf Ansteckung. Das bedeutet, dass es in Zukunft eventuell mehr Einzelzimmer geben könnte, weil so die Ansteckung von Patient*in zu Patient*in verhindert werden kann. Wenn man sieht, dass bei Krankenhausneubauten immer noch Vierbett-Zimmer gebaut werden, dann fände ich die oben genannte Entwicklung wirklich, wirklich richtig und gut. 

Bleibt gesund,
Insa



Freitag, 22. Januar 2021

Corona-Impfung

Wir haben etwas länger überlegt, ob wir an dieser Stelle auch nochmal über die Corona-Impfung berichten sollen. Da es aber ja doch einige Menschen gibt, die diesbezüglich eher zurückhaltend sind, wollen wir unseren Beitrag zur Aufklärung hier leisten.

Grundsätzlich finde ich, dass wir alle die Pflicht haben uns zu informieren. Das bedeutet, nur auf dem Sofa sitzen und warten bis die Informationen vorbei geflogen kommen - das gilt nicht. Der/Die mündige Bürger*in muß schon auch mal selbst aktiv werden. Wenn es um Corona geht, dann empfehle ich die Webseiten vom RKI (Robert-Koch-Institut), der STIKO (Ständige Impfkommission), dem Bundesgesundheistministerium (oder auch die Gesundheitsministerien der Länder)... oder auch den Podcast Coronavirus Update von NDR Info.

Doch nun zum Thema Corona-Impfung. 

Bild: Sketchnote-Zusammenfassung von der Podcastfolge

Warum ging das so schnell?

Die Frage, die die meisten wohl beschäftigt, ist: Warum ging das mit dem Impfstoff so schnell?
Hierfür gibt es ein paar Gründe, die alle zusammen spielen:

1. Das Virus ist nicht unbekannt und das Antigen (was für einen Imfpstoff wichtig ist) ist bereits bekannt gewesen.

2. Es handelt sich um eine neue Impftechnologie, die schon etwas länger in der Entwicklung war.

3. Die praktischen und die klinischen Phasen konnten gleichzeigit ablaufen.
Hierzu empfehle ich auch nochmal unseren Beitrag über Medikamente gegen Covid-19 und die Entwicklung von Medikamenten. 

4. Es gab/gibt eine sehr enge Zusammenarbeit unter den Wissenschaftlern und Forschern.

5. Es gab/gibt genug Geld für die Forschung und Herstellung - das ist leider auch nicht immer gegeben.

Außerdem waren bei den Impfstudien sehr, sehr viele Menschen mit dabei. Das passiert sonst auch nicht in diesem Ausmaß. Dazu konnte der Impfstoff in einer virusaktiven Zeit getestet werden. Auch dies ist so eher selten der Fall.

 

Nebenwirkungen? Langzeitschäden? Allergien?

Grundsätzlich muss man sagen, dass alle Impfungen Nebenwirkungen und Allergien hervorrufen können. Das ist leider normal. Als ich im letzten Jahr meine Imfpungen gegen Gürtelrose bekam, war ich vier Nächte nicht in der Lage auf dem Impfarm zu schlafen - so sehr tat dieser weh. Das passiert.

Auch allergische Reaktionen können bei Impfungen passieren - dies aber meistens bei Menschen die hochallergisch sind. Und wenn wir in die Corona-Impfung-Statisik gucken, sehen wir, dass über 1,89 Mio Menschen schon weltweit geimpft wurden und davon gerade mal 21 Personen eine allergische Reaktion hatten - das ist wirklich wenig. 

Wer mal einen kleinen Vergleich zu häufigen Nebenwirkungen/Reaktionen möchte: bei den Immunsuppressiva, die ich täglich nehme, sind die schweren Nebenwirkungen mit 1:1000 angegeben - und das Zeug nehme ich täglich bis an mein Lebensende... Noch ein Beispiel? Auch die Antibabypille ist was Nebenwirkungen angeht (z.B. Trombose) auch nicht ohne und wird von viieeelen Frauen weltweit eingenommen.

Langzeitschäden kommen bei Impfungen nicht vor, weil sich dieser Begriff meist nur auf Dauermedikation bezieht. Und alle die hier bedenken haben: Wer raucht (normale oder E-Zigaretten) oder regelmäßig Alkohol trinkt, die/der sollte sich mehr Gedanken um Langzeitschäden der Lunge oder der Leber machen....

RNA - DNA

Eine RNA kann sich nicht in eine DNA umwandeln. Punkt.
Der mRNA-Imfpstoff hat auch nur einen kleinen Teil der Virus-RNA in sich. Dieser ist nicht unbedingt stabil und zerfällt nach kurzer Zeit wieder. Das Ganze wird auch nur zur Vorlage für das Immunsysrem gebraucht, damit der Körper weiß was er machen und bauen soll. 

Ich hoffe ich konnte Euch damit ein wenig weiterhelfen und die noch offenen Fragen beantworten.
Am 27. Januar bietet der Mukoviszidose e.V. übrigens eine Online-Veranstaltung zum Thema "Covid-19 - Impfung bei Mukoviszidose" an. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt - wer mit dabei sein möchte, sollte sich schnell anmelden (Anmeldung via Muko e.V.).

Bitte lasst Euch impfen.
Insa

Sonntag, 17. Januar 2021

Mein neuer Spa-Bereich - Badewannenlifter

Okay, ich hätte das Bad jetzt noch instagrammable aufhübschen können mit Kerzen und Rosenblüten, aber bleiben wir doch lieber bei der Realität. Und die ist, dass ich es aus eigener Kraft nicht schaffe aus der Badewanne rauszukommen. Um vom Boden aufzustehen, muss ich auf alle viere und mich dann mit den Händen hochdrücken. Na ja, und das funktioniert in der Badewanne eher schlecht. Dazu die Missempfindungen in den Beinen in Kombination mit meinem schlechten Gleichgewicht, das erhöht die Sturzgefahr. Insgesamt habe ich ich jetzt bestimmt 10-15 Jahre nicht gebadet. Jaaahaaa...lustig, lustig, natürlich habe ich geduscht und mich gewaschen und es ist noch niemand in meiner Umgebung ohnmächtig geworden. Dann können wir jetzt wieder ernst werden. Eigentlich habe ich immer gern gebadet, es ist entspannend und für meine ganzen verkrampften Muskeln eine Wohltat. Allerdings war es die Jahre vor der Lungentransplantation einfach zu anstrengend. Außerdem fährt mein Kreislauf total runter und ich werde furchtbar müde. Nach der Transplantation war ich schon so schwach von den Muskeln, dass ich dachte ich warte erst mal bis das besser ist. Dann kam die Blutvergiftung mit Koma und all dem ganzen Kram (übrigens genau vor vier Jahren) und ich konnte erst recht nicht auf meine Muskelkraft zählen. Damit ich damals überhaupt nach Hause durfte und mich mit Hilfe meiner Schwester waschen und duschen konnte, hat mein Vater einen Sitz in der Duschkabine befestigt. Hätte nicht gedacht, dass ich den dauerhaft brauche. 

Einzug des Badewannenlifters

Im letzten Jahr war meine Mutter doch gestürzt und ihre körperliche Verfassung war vorher schon nicht gut. Darum kommt jetzt der Pflegedienst zur Unterstützung und wir haben diesen schicken Badewannenlifter bekommen. So traurig die Umstände sind, es hat den Vorteil, dass ich jetzt auch endlich mal wieder baden kann. #immerdasgutesehen *lach*. Klar ist das nicht ein so schönes Baden wie ohne Lifter. Allein schon weil ich nicht soweit im Wasser liege, auch wenn der schon recht weit nach unten fährt. Vor allem die Rückenlehne dürfte gern weiter nach hinten gehen.



Schade - gerade wegen meiner Schulter-Nacken-Schmerzen - aber besser als nichts.

Kosten-Nutzen-Faktor

Bevor jemand fragt, ob ich denn für mich keinen Badewannenlifter hätte beantragen können: Ja, mir würde auch ein Lifter zustehen. Aber hier kommt ein bisschen das Kosten/Nutzen-Prinzip ins Spiel. Ich persönlich finde, ich muss nicht alles haben und beantragen was ich kriegen kann. Da ich eh selten gebadet habe, aus den oben genannten Gründen (Kreislauf), fand ich es einfach nicht fair für 3x mal im Jahr so eine Ausgabe zu beantragen. Mein Herz hing da nicht dran. Auch wenn der Lifter nicht mal so viel kostet wie ein Monat meiner Medikamente, stehe ich auf dem Standpunkt: was nicht sein muss, muss nicht sein. Dafür kämpfe ich dann an anderer Stelle lieber um Dinge, die wirklich entscheidend für meinen Alltag sind. 

Aber jetzt wo er da ist, freue ich mich :-) 

Plitsch-Platsch!
Miriam