Warum ich euch gerade jetzt davon erzähle? Weil ich letzte Woche auch einen Super-Grobi beim Friseur gebraucht hätte. Ich weiß zwar, dass das nicht weh tut, aber geheult habe ich trotzdem die ganze Zeit.
Dieses Foto ist 2013 in Disney gemacht worden.
Ich hatte immer viele dicke lange Haare. Trotz all der Medikamente, trotz des jahrelangen Untergewichts, die Haare haben durchgehalten. Aber die Transplant-Medis waren zu viel. Etwa drei Monate nach der Transplantation ging der Haarausfall los und ich konnte die Haare einfach so raus ziehen. Da ich halt so viel Haare hatte, war das für Außenstehende, die mich vorher nicht kannten, lange gar nicht auffällig. Geschickt gekämmt, Zopf gemacht und schon sah es ziemlich dicht aus. Aber jetzt nach dem Koma lassen sich die Lücken nicht mehr kaschieren. Und es waren auch nicht mehr genug Haare für einen Zopf da.
Jeden Dienstag auf dem Weg zum Blutabnehmen komme ich am Friseur vorbei, aber diesen letzten Schritt (in den Laden) konnte ich einfach nicht machen. Als jetzt meine Freundin zum Geburtstag einlud und ich dort mal nicht mit Mütze sitzen wollte, habe ich mich endlich überwunden.
Insa und ich erzählen ja oft, wie nah wir am Wasser gebaut haben und so hatte ich beim Friseur noch nicht mal fertig ausgesprochen was ich möchte, da hab schon geheult (dabei wurde noch nicht mal eine Glatze rasiert).
Geschickt kämmt und mit genug Haarspray, sieht es glücklicherweise noch ganz vernünftig aus.
Obwohl ich echt andere Probleme habe, ist der Verlust der Haare doch belastend.
Na ja, auch wenn es unwahrscheinlich ist, weil ich die Medikamente ein Leben lang nehmen muss, so ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass ich um eine Perücke herum komme. Daumen drücken :-)
Haarige Grüße
Miriam