Heute haben wir einen Gastbeitrag für Euch. Er ist von Christiane Welzel, die bei den Deutschen Meisterschaften der Transpantierten und Dialysepatienten in Bremen sehr erfolgreich an den Start ging... aber lest einfach selbst!
Insa & Miriam
Ich bin
Christiane Welzel, mittlerweile 42 Jahre und aufgrund der
Mukoviszidose wurde ich 2002 doppellungentransplantiert.
Nach einigen Abstossungen und diversen Infekten bin ich seit 10
Jahren stabil trotz chronischer Abstossung.
Durch Zufall las ich
einen Artikel über TransDia, kurz für Transplantierte und Dialyse,
und dass diese eine Deutsche Meisterschaft veranstalten. Für mich
war als Sportfreak eigentlich sofort klar, da muss ich mitmachen.
Also meldete ich mich für die Disziplinen 100m Sprint, Hoch-und
Weitsprung sowie Ballweitwurf an und startet sofort mit den
Vorbereitungen an.
Ich absolvierte täglich mein Training auf
dem Sportplatz und im Fitness Studio. Am 5. Mai war es dann soweit und
ich machte mich auf dem Weg nach Bremen zu den Deutschen
Meisterschaften. Nach vier Stunden war ich am Ziel, dem
Mariotthotel in Bremen wo ich gleich an der Mitgliederversammlung von
TransDia teilnahm und so schon die ersten Kontakte zu anderen
Mitgliedern knüpfte, die ich vorher nur vom Telefon kannte. Von
Anfang an spürte ich die positive Energie im Raum ausgehend von
Herz,-Lungen,-Nieren und Lebertransplantierten sowie
Dialysepatienten.
Am ersten Abend fand schon der Mini-Marathon statt, an dem zwei
transplantierte Mukoviszidose Männer teilnahmen. Anschließend
gab es ein gemeinsames Abendessen.
Der nächste Tag startete mit einem
guten Frühstück bevor ich mir dann ein Tennismatch angesehen habe.
Da ich nicht mit dem Auto vor Ort war, bildeten sich immer wieder
unkompliziert Fahrgemeinschaften. So lernte man den einen oder anderen
etwas näher kennen und es entstanden Freundschaften.
Da ich erst am
Samstag meine Wettkämpfe hatte, konnte ich den Nachmittag nutzen um
das Radrennen zu sehen. Es war eine beeindruckende Leistung von den
Transplantierten und Dialysepatienten, von denen welche auch ihre Dialyse
während den Meisterschaften durchführten!
Die einzelnen
Veranstaltungen waren alle sehr gut geplant. Es stand jederzeit
Wasser bereit und mittags gab es Snacks oder auch mal eine Suppe.
Am Samstagmorgen durfte ich dann meine
Trainingssachen zusammenpacken und mich auf den Weg zum
Leichtathletik-Platz machen. Ich war sehr nervös, schließlich war
es 25 Jahre her seit dem ich diese Disziplinen im Wettkampf
absolvieren musste. Mit Ballweitwurf fing es an und ich konnte am
Ende die Bronzemedallie mitnehmen. Die Konkurrenz war einfach zu gut.
Danach ging es zum Hochsprung, was schon viel besser lief und ich
allen davon springen konnte. Und zum ersten Mal in meinem Leben stand
ich auf dem ersten Treppchen und nahm eine Goldmedallie in Empfang.
Das ganz wiederholte ich dann beim 100m Lauf, als ich nur noch auf
meine Bahn focusiert rannte. Es gab nichts mehr um mich und ans Atmen
habe ich gar nicht mehr gedacht. Die Belohnung war eine Goldmedaille
und mein absolutes persönliches Highlight: eine Verbesserung meiner
Zeit um fünf Sekunden.
Beim Weitsprung danach durfte ich dann noch die dritte
Goldmedaille mitnehmen!
Der Abschlussabend war eine bunte Mischung
aus Ehrungen, eine Tombola, Musik und Tanz und natürlich einem
tollen Buffet.
Am Sonntagmorgen ging es dann nach dem Frühstück und
der Verabschiedung von tollen neu gewonnen Freunden überglücklich,
stolz und ziemlich ko nach Hause.
Mein Fazit von der Deutschen
Meisterschaft ist, dass Sport wichtig ist nach der Transplantation
und egal ob Herz, Lunge, Niere oder Leber, wir doch alle was gemeinsam
haben. Ich bin immer noch sehr beeindruckt von all den Leistungen, da
viele auch über 50 und sogar 60 Jahre waren. Die positive und
lustige Stimmung während der Meisterschaft macht Vorfreude auf ein
baldiges Wiedersehen in Finnland bei den Europameisterschaften.
Christiane Welzel
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